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Lowrance-Plotter der HDS-Serie mit AIS verbinden

AIS-Daten via NMEA 0183 für HDS-Plotter

Der Easysais-Transponder TRX 2 von Weatherdock hat auch einen Kartenslot für SC-Karten mit bis zu zwei GB, um eigene und fremde Schiffsbewegungen aufzuzeichnen.

Workum (SP) Wie verbindet man einen AIS-Empfänger/Transponder via NMEA 0183 mit einem Lowrance HDS7 Gen2-Plotter? Diese Frage hat unsere Kollegen in Frieland fast zum Verzweifeln gebracht. Die AIS-Daten des EasyAIS TRX sollten via NMEA 0183-Datenleitung in den HDS-7-Plotter fließen. Taten sie aber nicht. Alle möglichen (und unmöglichen) Kombinationen mit Anschlüssen und Baud-Raten (4800 und 38400) wurden ausprobiert, das Sortiment der Quetschverbinder neigte sich dem Ende zu. Aber immer noch waren keine AIS-Daten auf dem HDS7-Plotter zu sehen. Dafür bekam das DSC-Funkgerät, das nur NMEA 0183 mit 4800 Baud schluckt, keine GPS-Daten mehr.

Marintraffic.com zeigte an, dass der Sender funzte, der am Eaysais angeschlossene Lapotop präsentierte die Schiffe der Umgebung.

Der Lieferant konnte auch nicht weiterhelfen, empfahl aber den Aufbau eines kleinen NMEA 2000-Netzwerkes mit einem NGW-1 Gateway (AIS-Version), der die NMEA 0183-Signale aus dem AIS-Transponder mit 38.400 Baud in NMEA 2000 Signale umwandelt (und umgekehrt) und eine externe GPS-Antenne mit NMEA 0183-Ausgang in 4800 Baud.

Weatherdock, der deutsche Hersteller des Eaysais-Geräte, half schließlich prompt und sehr freundlich weiter: Es wurden schnell mal die HDS-Geräte getestet - und siehe da: Die hatten auch Probleme.

Grund: Diese HDS-Plotter-Serie hat nach Angaben von Weatherdock einen ungewöhnlich niedrigen Innenwiderstand an den NMEA-Eingängen und erwartet zudem ein bipolares Signal. Die meisten am Markt befindlichen AIS-Geräte, seien es Transceiver oder Receiver, arbeiten aber mit standard-unipolaren Ausgängen. Auch die Geräte von Weatherdock folgen dieser Norm.

Einfachste Abhilfe sei das Dazwischenschalten eines 100 nF-Kondensators in die positive Leitung zwischen NMEA-Ausgang des AIS-Gerätes und des NMEA-Eingangs des Kartenplotters. Damit sei die AIS-Funktion auf dem Plotter 100prozentig gegeben, so der Weatherdock-Support.

Tipp: "Bitte verwenden Sie die Aus- und Eingänge mit 38400 Baud, um einen Datenstau und möglichen Datenverlust bei hohem AIS-Verkehrsaufkommen zu vermeiden."

Der Tipp mit dem 100nF-Kerko findet sich seit längerem vereinzelt in deutschen und US-amerikanischen Foren, wo tatsächlich schon mal die Frage auftauchte, ob überhaupt schon mal jemand AIS-Daten via NMEA 0183 auf einen Lowrance HDS-Plotter gezaubert hat.

Und so schließt man richtig einen AIS-Transponder oder -empfänger an ein HDS5 oder HDS 7 Gen2-Plotter an (Auszüge aus den Support-Mails von Weatherdock).

Kondensator für NMEA 0183 an HDS-Plotter

Anforderungen an den Kondensator:

· keine Besonderheiten

· Wert: 100nF

· keramisch oder Folie spielt keine Rolle

· Spannung: > 16V DC

Kondensator in NMEA-Leitung einschleifen

Der 100nF-Kondensator (Folie oder Keramik) wird in die NMEA 0183-Plus-Leitung gelegt. (c) by Navico
Hinweis: Die TX-Ausgänge beim Easyais TRX sind weiß (plus) und grün (minus). Bei anderen Herstellern können sie ebenfalls differieren.

Anschluss AIS-Empfänger an Plotter der HDS-Serie

Der HDS-7 Gen2-Kartenplotter von Lowrance.

Da der HDS7 Gen2-Plotter von Lowrance nur über einen Ein- und Ausgang für NMEA 0183 verfügt, ergibt sich folgendes Problem:

Die Datenrate wird für beide, den Ein- und den Ausgang, über das Plotter-Menü "Netzwerk" gleichzeitig eingestellt. Für AIS ist das vorzugsweise 38.400 Bd. Das Funkgerät erwartet aber 4800 Bd. Das beißt sich.

Theoretisch könnte man nun den Ein-/Ausgang des Lowrance-Plotters auf 4800 Bd einstellen, damit beide Wege möglich sind.

Versuche bei Weatherdock haben aber gezeigt, dass der Plottereingang mit 4800 Bd eingestellt, zwar GPS-Signale verarbeitet, AIS jedoch unterdrückt wird. Im Klartext: Die DSC-Funke bekommt zwar ihre GPS-Positionsdaten, aber der Plotter zeigt immer noch keine AIS-Ziele an.

Lösung:

Der Easyais TRX2 hat neuerdings einen zusätzlichen GPS-Ausgang speziell für Funkgeräte, welcher sich auf 4800 Bd umstellen lässt (Kabelfarben sind grau/gelb, pin13/14 am DSUB15).

Die Datenrate an diesem Ausgang lässt sich mit dem TRX2-Programmier-Tool auf 4800 Bd einstellen. Siehe hierzu auch das Manual.

Diesen Ausgang verbindet man dem DSC-Seefunkgerät.

Der andere Ausgang des TRX2 (weiß/grün) hat weiterhin 38.400 Bd und transportiert die AIS-Daten zum Plotter. Und: Kondensator in der weißen Leitung nicht vergessen.

Mit dieser Kombination bekommt die DSC-Funke die Positionsdaten über den Eaysais TRX2.

Und alle sind endlich glücklich!

Info: Software, Manuals, Updates und Infos unter www.easyais.de.

Was empfiehlt Navico?

Das sagt Plotter-Hersteller Navico dazu:

Prinzipiell sollte die Verbindung via NMEA 0183 möglich sein, jedoch kann es möglich sein, dass es auch aufgrund der ausschliesslichen Nutzung der RS422 Schnittstelle am HDS zu Problemen der Pegelanpassung kommen.

Folgende Lösungsansätze sind möglich:

1. Bitte verbinden Sie die Datenmasse mit der Masse der Spannungsversorgung um einen definierten Nullpegel zu erzeugen

2. Sollte dies nicht helfen, schleifen Sie bitte einen Kondensator 100nF in die Verbindung ein (siehe Anhang)

3. Sollte auch dies nicht helfen, bleibt lediglich die Wandlung der NMEA0183 Daten zu NMEA2000 z.B. durch diesen Konverter: www.actisense.com/products/nmea-2000/ngw1.html,



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